:: Komödie :: Frankreich 2012 :: 92 Min
:: Regie Gustave de Kervern, Benoit Delépine
Er ist ein vierzig-jähriger Aussteiger, der viel Bier trinkt und auf Punk-Konzerte geht. Meistens aber wildert „Not“ (Benoit Poelvoorde) mit seinem Hund am städtischen Einkaufszentrum herum, wo seine Eltern eine Imbissbude betreiben. Sein Bruder, Jean-Pierre (Albert Dupontel), ist als Verkäufer in einem Matratzen-Geschäft ebenfalls vor Ort. Und er ist Nots natürlicher Feind – glatt, aufrecht und linientreu.
Als Jean-Pierres geordnetes Leben persönlich und beruflich aus den Fugen gerät, ist es ausgerechnet sein Bruder, der ihm die Augen öffnet. Und ihn kurzerhand umtauft. Fortan erkunden „Not“ und „Dead“ ihre sterile Umwelt – und bereichern diese mit ungeahnten Möglichkeiten.
Die schwarzhumorige Komödie ist der neueste Streich der französischen Kult-Regisseure Gustave de Kervern und Benoît Delépine. Wie bei ihren früheren Filmen wird die Packung Satire gleich mitgliefert: Mal schräg, mal boshaft hintersinnig, werden zwischenmenschliche Entleerung und Konditionierung in vorstädtischen Konsumlandschaften unter die Lupe genommen. In der Folge wird die Sabotage des Status quo zur heilsamen Selbstvergewisserung umgedeutet.
Doch von Punk-Romantik keine Spur – verschont wird hier niemand. Weder der Spießbürger in der gebetsmühlenartigen Verherrlichung seines Mittelklasse-Lebens, noch der Systemverweigerer in seinem Posertum und seiner Paranoia.
Was bleibt, ist eine verrückte Familiengeschichte mit großer Lust an Spontanität und kreativem Chaos.